Kess Studie 13 in Hamburg

In Hamburg wurde in der letzten Woche die Kess-Studie für den Jahrgang 13 veröffentlicht. Kess bedeutet “ Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern. Diese Studie konnte zum ersten Mal die SchülerInnen testen, die an einer Stadtteilschule (und anderen Schulen ausßerhalb des G8-Gymnasiums) Abitur gemacht haben, untersuchen. Verglichen wurden diese Daten mit einer „Lernausgangslagen-Untersuchung“ (LAU) von 2007 und konnte damit eine Entwicklung feststellen.

Mir scheinen drei Aspekte dieser Untersuchung wichtig:

1. Die Zahl der Abiturienten aus bildungsfernen Elternhäusern konnte deutlich gesteigert werden. Damit leistet das Abitur in 13 Jahren an einer Stadtteilschule einen großen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit.

2. Die Kompetenzen der Schüler an den Stadtteilschulen liegt deutlich hinter denen an den Gymnasien. Dieser Unterschied relativiert sich, wenn man den sozialen Hintergrund herausrechnet, bleibt aber deutlich erkennbar. Dieser Befund ist wenig überraschend und gibt damit eine Zukunftsaufgabe für die Stadtteilschule vor.

3. Der Lernzuwachs der Kess 13 SchülerInnen an der Oberstufe Jg. 11-13 ist besonders hoch. Er konnte jedoch die Lücken aus der Sekundarstufe I nicht schließen. Besonders in Mathematik sind die Unterschiede zu Gymnasiasten deutlich.

Es wird jetzt Kritik laut, dass Abitur sei durch die Ausweitung der Abiturientenzahlen „weniger wert“, die Bedeutung des Abiturs würde „verwässert“, wenn 50% eines Jahrganges Abitur machen.

Aber ist das nicht gerade ein Erfolg in Richtung Chancengerechtigkeit, wo wir doch in Deutschland noch so viel aufzuholen haben?

studie-kess-13

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