Portfolios

Nun sind sie wieder fertig, die Physikportfolios zum Thema Elektromotor und dem ganzen Drumherum. Nachdem sich die Schüler das Thema „Energieumwandlung“ mit Hilfe eines Forschungsplanes erarbeitet haben (die Arbeit mit Forschungsplänen habe ich ja schon in älteren Artikeln beschrieben), haben sie sich nun ein Thema ausgewählt, um es in einem Portfolio aufzuarbeiten. Dabei ist es nicht Sinn der Sache, das Thema neu zu erarbeiten, sondern aus dem schon Erarbeiteten ein Thema auszuwählen und es aus dem Lerntagebuch heraus aufzubereiten.

Es sind wieder sehr schöne und individuelle Portfolios entstanden, keines gleicht dem anderen, keines ist nach „Schema F“, wie es ja oft bei ausgefüllten Arbeitsblättern der Fall ist. Ich habe vorgegeben, welche Aufgabenformate im Portfolio enthalten sein sollten:

Ein Erklärtext

  • ein Glossar
  • ein Versuchsprotokoll
  • eine Berechnung
  • eine eigene Grafik, die erläutert wird
  • einen physikalischen Steckbrief
  • eine Erläuterung

Das formale Drumherum wie ein Titelblatt, ein Inhaltsverzeichnis, Quellenangaben, Seitenzahlen sollten natürlich auch vorhanden sein.

Es überrascht mich doch immer wieder, wie viele Schüler in der 10. Klasse Probleme im Handling eines Textverarbeitungsprogrammes haben. Die immer wieder von Lehrern verbreitete These, die Schüler können ja sowieso super mit dem Computer umgehen, kann ich nicht stützen. Sie benutzen den Computer sicher häufig, aber für das Lernen relevante Programme beherrschen sie wenig. So war fast allen Schülern nicht bekannt, wie man ein Bild in ein Textprogramm einfügt und es dann formatiert.

Der Mehrwert eines Portfolios liegt nach meiner Erfahrung in

  • dem individuellen Produkt, was jeder erstellt hat
  • die intensive Beschäftigung mit einem selbst gewählten Thema
  • die große persönliche Gestaltungsfreiheit
  • die größere Motivation in der Arbeit im Vergleich zu einer klassischen Vorbereitung auf eine Klassenarbeit.

So steht in allen Reflexionen geschrieben, dass alle Schüler viel über das Thema gelernt haben und vor allem verstanden haben. Reflexionen und Kommentare aus der Metasicht sind ebenfalls Pflichtbestandteil der Portfolios. Hier ist aber noch viel lernbedarf. Die Schüler sind es nicht gewohnt, ihre eigene Arbeit zu reflektieren, sondern nehmen geduldig die Note des Lehrers entgegen. Dabei ist der Moment der Selbstreflexion ein wichtiger Berstandteil des Lernens.

Und das wichtigste zum Schluss: Die Schüler können richtig stolz sein auf ihre Portfolios.

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