Das Sabbatjahr ist zu Ende. Ich gehe wieder zur Schule. Dieses Bild von pixabay.com habe ich auf meiner Asienreise leider nicht gesehen, aber es ist so schön, dass ich es hier einfüge.
Das Schuljahr fing chaotisch an, kein Stundenplan, keine Kurslisten, verkehrte Räume, kein Wifi, kein Server, ausgefallen.
Dieser kleine Tweet hat mir jedoch viel Mitgefühl eingebracht, und viele neue Follower. Mehr, als es je ein Beitrag geschafft hat. Das lässt mich doch aufhorchen. Wenn etwas nicht klappt, bekommt man viel Aufmerksamkeit. Das scheint hier im Netz genauso zu sein wie im Lehrerzimmer. Ist das eine Lehrer-Marotte?
Vor einigen Jahren habe ich mit einem Kollegen ein kleines „Hidden theatre“ im Lehrerzimmer aufgeführt. An einem Tag sind wir gemeinsam in die große Pause ins Lehrerzimmer gekommen und haben uns lautstark über die chaotischen Schüler, ihre Faulheit, Renitenz, Frechheit und was man sich sonst noch so alles ausmalen kann, beschwert. Wir haben spontan viel Zuspruch, Unterstützung und Mitleid von den KollegInnen bekommen.
Am nächsten Tag sind wir wieder gemeinsam ins Lehrerzimmer gekommen und haben uns lautstark über eine super Stunde, lernbegeisterte Schüler, funktionierende Lernkonzepte, spaßige Beziehungen ausgetauscht. Reaktion? Keine! Ignoranz! Null! Es scheint: das will keiner hören.
Sind LehrerInnen immer defizitorientiert? Ich will es eigentlich nicht glauben. Wie sind eure Erfahrungen? Ich muss leider sagen, dass auch sonst im Alltag als Lehrer der negative Blick mehr Aufmerksamkeit bekommt als der Blick auf das Gelingende. Wer von tollen Stunden berichtet, wird eher beargwöhnt als interessiert befragt, was das Geheimrezept sei.
Dabei sollte man als Lehrende doch „ins Gelingen verliebt sein“ ….