Seit einiger Zeit arbeite ich mit meinen SchülerInnen im Physikunterricht mit Forschungsaufträgen. Ich möchte damit das selbstständige forschende Lernen fördern. Außerdem versuche ich das Lernen „umzudrehen“, d.h. ich gebe nicht mehr kleinschrittige Aufgaben vor, sondern die SchülerInnen bekommen eine Forschungsfrage und ich helfe ihnen, diese Frage zu lösen. Meine Aufgabe besteht dann darin,
- impulsgebende Inputs zu machen
- die Arbeit zu strukturieren
- zu ermutigen, sich an die Arbeit zu machen (Schüler haben immer Angst, etwas falsch zu machen)
- Tipps und Hilfestellungen zu geben.
Zu jeder Forscherfrage gehört eine feste Struktur:
- Physikalische Größen und Begriffe müssen in einem Steckbrief erklärt werden
- Es muss ein Versuch durchgeführt und protokolliert werden
- Ein Informationstext zur Forscherfrage wird erstellt
- Messwerte werden genommen und berechnet
- Grafiken und Fotos werden erstellt
Die Kommunikation zu den Forschungsaufträgen läuft über unsere Lernplattform (Schulcommsy.de). Alle Aufgaben und Links sind hier verfügbar. Auch hier gilt die „Umkehrung“: Alles ist online verfügbar, die Schüler müssen es selbstständig nutzen, wann auch immer. Da gibt es auch keine Ausrede mehr, ich war krank oder habe das Arbeitsblatt nicht erhalten.
Dadurch ist für die SchülerInnen diese Methode doch etwas gewöhnungsbedürftig. Sie müssen sich erstmal aus der Rolle des Lernkonsumenten in den Lernkonstrukteur hineinfinden. Es verlangt auch eine höhere Aktivität von den Schülern, auch nicht immer gern gesehen bei den jungen Leuten.
Aber ich erfoffe mir langfristig eine höhere Motivation zum Lernen, weil die Selbstwirksamkeit größer ist. Man erstellt ein eigenes, individuelles Produkt, da vorgezeigt werden kann. Das Internet unterstützt dabei das Lernen sehr gut.
Hier der Forschungsauftrag Fahrrad.