Seit Anfang Mai sind die Schüler_innen wieder in der Schule in Hamburg. An der Oberstufe haben wir zwei Gruppen gebildet, die in vierzehntägigem Wechsel in den Schule kommen. Eine Gruppe macht Präsenzunterricht, die andere Fernunterricht. Wobei ich lieber von Lernen spreche, weil das ein aktiver Prozess ist.
Trotz dieser eingeschränkten Rahmenbedingungen wollte ich das geplante Projekt PPP (project planet protection) durchführen. Die Projektbeschreibung findet ihr in meinem vorletzten Beitrag. Ziel des Projektes ist es, konkrete kreative Lösungsmöglichkeiten für globale ökologische Probleme zu finden. Wir steuern jetzt auf die Zielgerade nach fünf Wochen zu.
Folgende Teams und Themen haben sich gefunden:
- Regenwaldfeuer beenden
- Desertifikation stoppen
- Die Wüste bewässern?
- Das Korallensterben stoppen
- Die Umweltbedingungen im Hochgebirge verbessern (Nepal)
- Mikroplastik im Meer verhindern
- Mikroplastik in der Luft verringern
Meine Ziele waren:
- Projektarbeit trotz geteilter Klassen durchführen
- Teamarbeit ermöglichen, auch wenn nicht alle im Raum sind
- Kreativität fordern statt nur Abarbeiten von Aufgaben
- Eine Präsentationsform für die Ergebnisse finden
Das Projekt habe ich mit MeisterTask gesteuert. Ich habe ein Projekt angelegt, in dem ich die Aufgaben und Informationen für alle Teams zusammengestellt habe:

Dieses Board dient jedoch nur als Vorlage. Jedes Team sollte sich ein eigenes Board anlegen. Dazu konnten sich die Teams die Karten aus dem Vorlage-Board heraus kopieren und in ihr Board einfügen.

Das Projekt habe ich nach agilen Prinzipien angelegt:
- Es gibt eine User-Story, die die Anforderungen an das Projekt festlegt (s.u.)
- Die Arbeit ist in Sprints organisiert, die jeweils eine Woche dauern
- jede Aufgabe wird durch eine Karte definiert und einer Person zugeordnet
- Der Sprint beginnt mit einem Sprint-Planning
- Während des Sprints findet ein Stand-Up-Meeting statt
- Am Ende des Sprints gibt es ein Sprint-Review.
Diese Arbeitsschritte müssen dokumentiert sein.
User-Story
Die User-Story habe ich mit dem digitalen Whiteboard flinga.fi erstellt:

Meine bisherigen Erfahrungen:
- Sobald die Schüler_innen zurück im Präsenzlernen sind, fallen sie auch Wieder in typisches schulisches Verhalten: Sie erwarten vom Lehrer Aufgaben, bearbeiten diese und geben sie dann wieder ab
- ein komplexeres Arbeiten mit selbsterstellten Aufgaben fällt den Schüler_innen sehr schwer
- Das Einlassen auf eine feste Struktur (Sprints, eigenes Board usw.) ist ungewohnt. Sie sind es gewöhnt, die Struktur von den Lehrenden vorgegeben zu bekommen
- Die Nutzung digitaler Tools bleibt fast nur auf Whats-App beschränkt. Die flexible Nutzung verschiedener Tools stößt auf Widerstand.
Projektpräsentation
Ursprünglich wollte ich eine Projektpräsentation mit einem Info-Stand in der Fußgängerzone machen. Das ist in der derzeitigen Situation unrealistisch. Da bleibt dann nur wieder die digitale Präsentation. Gerade an diesem Punkt hätte ich eine direkte Kommunikation mit anderen Menschen sinnvoll gefunden. Digitale Präsentationen haben immer eine große Distanz.